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Inka Arlt

GLÜCKSTÜCK

Braunschweiger Zeitung 22.10.13

„Das zweite Stück freilich wirbelt in bester Jahrmarktslaune alle von den Plätzen. Inka Arlt, die sprühende Alleinunterhalterin im barbusigen Kostüm eines frechen Putto, hat keine Berührungsängste und fordert jeden zum Mitmachen auf: Schürzenjäger aufgepasst – dem Glück unter den Rock gefasst – fordert sie auf.
Tatsächlich zieht ein Gast aus dem üppigen Ballettröckchen Pop-up-Bücher mit den verrücktesten Bildern und Geschichten, von artig bis schmutzig, schlagfertig, charmant und lachend von ihr kommentiert. „Glückstück“ hat sie ihren fantasiereichen Einfall genannt. Eine umwerfend fröhliche Parodie auf die Suche nach Glück.“


Neue Braunschweiger 20.10.13

„ „Schürzenjäger, aufgepasst, dem Glück unter den Rock gefasst“, ruft Inka Arlt. Die Berliner Darstellerin ist einer von zwei Walk Acts, die in der Innenstadt Lust machen sollen auf das Internationale Festival mit Figuren des Theaters Fadenschein (...) – eine Liebeserklärung an das Figurentheater (...).
Den Faden mit der Liebeserklärung nahm Inka Arlt auf ihre eigene, leicht schlüpfrige Art und Weise auf. Das Konzept der weißen Glücksfee: Nach Einwurf einer Münze ins übermütige Dekolleté dreht sich der Reifrock wie ein Glücksrad. Der Spender kann dann ein Stück vom Glück herausziehen. Nicht alle der rund 40 theatralen Miniaturen (...) sind jugendfrei. Da ist beim 15jährigen Mädchen schon mal ein Tipp angebracht: „Diese Seite ist ohne Altersbeschränkung.“ Eine Dame erhält den Hinweis: „Für Sie frisch gemischt und in unzensierter Fassung.“ Die Begegnungen sind nicht nur einmalig, sie sind für alle Beteiligten vor allem sehr unterhaltsam.“


Sächsische Zeitung, 28.12.2005

Verführung zum Glücklichsein
Verführerisch schwebt sie auf dem Theaterkarussell vor den Besuchern und bietet Glückskarten feil. Der verruchte Engel, glaubt ein Mann sie erkannt zu haben. Der nächste verlangt: „Zeig mal!“ Und zieht sich zurück als er hört, dass er das Glück nicht umsonst haben kann. (...)
Frau Glück ist verlockend weiblich. Das blond gelockte Haar hoch gesteckt, wandelt sie mit Flügelchen am Rucksack und schwingendem Rock auf hohen Pumps zwischen den bunten Schaubuden im Scheunegarten umher. (...)
Manche Besucher, die nur das Aufreizende wahrnehmen, reagierten schon etwas empört, erzählt Inka Arlt. Denen stellt sie sich augenzwinkernd vor als das käufliche Glück, den reißerischen Schein, den sie parodiert.
Sie sieht es aber auch als Symbol für die pralle Fülle des Lebens und als Spiel mit Neugier und Wünschen. (...) Auf jeden Fall gucken Männer und Frauen hin. Sie fühle sich auch nicht nackt, sondern gepanzert, da ja eine Schicht Latex oben drüber liegt. In ihrem Fächerrock verbergen sich 40 wunderbare, aufklappbare Bildergeschichten. (...) Für einen Euro einen Traum. Da entführt das Glück witzig pointiert in andere Welten, in den Orient mit dem fliegenden Teppich, in ein rotes Liebeszelt in der Wüste, zu den Tänzerinnen im Moulin Rouge oder in die Zirkusmanege. Da beglückt sie mit kleinen Scherzen, Lebensweisheiten, kuschelweichen Federn und Blicken in die Zukunft. Manche ziehen fast schon glückssüchtig eine Karte nach der anderen und erliegen der Illusion. (...)
Angeregt zu ihrem „Glückstück“ wurde Inka Arlt während eines Workshops für Objekttheater mit dem französischen Künstler Gilbert Meyer. „Mich faszinierte, wie er mit einfachen Mitteln und großer Authentizität seine Bildergeschichten erzählt und im Gespräch mit dem Publikum etwas entsteht. Das ist auch ein Glücksmoment für mich“, sagt sie. (...)

Susi Claus

GRETE L. UND IHR K.

[...] Mit der begeistert aufgenommenen Uraufführung „Grete L. und ihr K.“ der Gruppe Claus, Knecht & Großmann ist gestern die FIDENA 2008, das Figurentheater der Nationen in Bochum, so fulminant zu Ende gegangen wie sie begonnen hatte.
[ZDF Theaterkanal, 22.09.2008]

[...] übertragen in ihrem Spiel eine Begeisterung für die alte Geschichte rund um den Kasper, Gretel, Teufel & Co, der sich die Zuschauer nicht erwehren können. Ihr Spiel mit den Puppen – und vor allem auch mit ihren Stimmen – ist brillant und einfach urkomisch.
[Theater der Zeit, Jahrbuch „Ruhr“ 2008]

[...] Grete L. und ihr K.“ besticht durch die sehr eigene Handschrift der Puppen. Diese hohe bildnerische Qualität trifft nun auf eine souveräne Animation. Und die vereint sich schließlich noch mit schauspielerischem ebenso wie mit musikalischem Können. Respekt! Der feingestimmte Zusammenklang der beiden Spieler ist ein Genuß.

Drei Tatsachen haben die Jury besonders beeindruckt:

1.) Es gibt permanent diesen Wechsel der Spielebenen. Und der erfolgt so scheinbar schwerelos bei gleichbleibend hohem Niveau.

2.) Dann ist da noch diese Ernsthaftigkeit des Spiels und gleichzeitig wird eine gewisse augenzwinkernde Distanz immer mitgeliefert.

3.) Und dann hat uns noch etwas beeindruckt, nämlich das Understatement, mit dem die gesanglichen und musikalischen Fähigkeiten eingesetzt wurden. Da gibt es keine Koketterie, kein Auftrumpfen, sondern alles wird selbstverständlich in die Entwicklung der Geschichte eingebracht.

[Verleihung des „Grünschnabel“ 2010, Festival „Figura“ in Baden, Schweiz]

Kristina Feix

DREI ERDBEEREN IM SCHNEE

Ganz ohne große Technik, ohne grelles Licht und schnelles multimediales Spektakel, zurückhaltend und reduziert, nur in der Mitte der Bühne eine Hütte auf Stöcken aus Hölzern und Ästen, dies war die Bühne.
Diese Hütte auf Stöcken bildet den Mittelpunkt der Szenerie.
Mit Figuren aus Naturmaterialien, die den „Pflaumenmännchen“ ähneln, erzählt Kristina Feix dieses eher unbekannte Märchen von Frau Holle.
Ihre ausdrucksstarke Mimik und melodische Stimme faszinieren große und kleine Zuschauer, die atemlos ihren Worten lauschen.
Die Geschichte der häßlichen und schönen Tochter zieht in den Bann. Da wird die Schöne in den Winter ( Federn fallen als Schneeflocken vom Himmel) hinausgeschickt, um einen Korb mit Erdbeeren zu pflücken.
Reich beschenkt, aus ihrem Mund fallen Goldstücke, kehrt sie zurück.
Reich will auch sie werden, die Hässliche, und zieht hinaus in die Kälte. Doch sie kehrt ohne Belohnung nach Hause zurück, denn sie verweigerte dem Waldmännlein ihre Hilfe. Zur Strafe spuckt sie nur Kröten.
Phantastisch! Kristina Feix als krötenspuckende Märchenfrau!
Solche Märchenstunden voller Poesie und Zauberkraft sollte es häufiger geben!
( Birgit Empen/ Polepoppenspaeler festival 2011)

Dieses Märchen der Brüder Grimm ist weitgehend unbekannt, was unverständlich ist, denn es besitzt alles, was ein Märchen haben muss, damit man es Kindern von heute auf so wundervoll poetische Weise erzählen kann wie Kristina Feix.
Kristina Feix ist eine wundervolle Märchenerzählerin und Puppenspielerin.
(SCHAUBUDE Berlin)

„Mit seinen berührenden, poetischen und oft auch sehr archaischen Inszenierungen zählt das Kranewit Theater zu den interessantesten Figuren- und Objekttheatern Deutschlands.
Mit dem Einsatz einfachster Materialien wie Papier, Holz oder Draht entwickelte das Theater eine sehr eigenständige und durch ihre große ästhetische Kraft oft verblüffend intensive Bildersprache.“
T-Werk Potsdam, 2010

BERLINER GROßFIGUREN

„Die Gruppe erhält den Preis für ihre aufwendig einfallsreich gestalteten Puppen, für ihre sehr gut koordinierte Aufführung in 3-er Gruppen, die leichten großräumigen Bewegungen und für die sehr kreative Idee“
(Preisverleihung für gelebte Toleranz und pralle Lebensfreude Karneval der Kulturen 2009 Begründung der Juroren Marie Lorbeer und Barbora Denk)

Ulrike Kley

DIE QUEEN

„Das Bühnenbild: Ein Rollwagen samt Wein und Weintrauben, zwei Geleehasen am Bühnenrand. Dazu eine sehr interessante Grundidee: eine Spielerin in einem wundervollen, mächtigen roten Kleid, zwei Arme einer Schaufensterpuppe sichtbar, die eigenen Arme zunächst verdeckt. Das Spiel durchgehend ohne Worte, die „Queen“-Puppe mit einer Aura des Morbiden, die Darstellung sehr getragen. Das Auge liest fasziniert die ungewohnten Bilder, die entstehen durch die zunächst verdeckt agierenden Hände, die das Kleid der Queen nach eigenen Gesetzen, wie von ihr losgelöst zu bewegen scheinen. Später werden die Arme der Spielerin offen gespielt, sodass der Zuschauer dem Experiment „4 Hände“ folgen kann. Immer wieder wirkt die „Queen“ wie manipuliert, ferngelenkt durch die eigenen Arme.
Worum geht es in dem Stück? Geht es um etwas? Das blieb für mich ungeklärt, aber es machte nichts. Was ich allerdings ein wenig bedauerte: Dass diese doch sehr geniale Grundidee nicht weiter ausgelotet wurde in ihren Spielmöglichkeiten. Oder andersherum gesagt: es hätte mich gereizt, noch mehr zu sehen.....Ulrike Kley überzeugte durch eine wundervolle atmosphärische Dichte.
Puppen, Menschen und Objekte Nr.98

PAPPELAPAPP

Phantasiewelten aus Pappe Die Künstlerin Ulrike Kley vom Amai-Figurentheater erschafft mit Pappkartons und künstlerischer Rafinesse bunteste Fantasiewelten. Am Donnerstag und am Freitag ist sie noch in Erlangen zu sehen, jeweils um 15 Uhr im Foyercafé des Theater Erlangen.

Ein Karton ist ein Karton ist ein Karton. Oder etwa nicht? Das Stück Pappelapapp zeigt das Gegenteil: Es zeigt, welch großartige Welten sich mit träumerischem Gespür entfalten. Mit Pappkartons unterschiedlichen Formates werden Pappdrachen, Papptiger und andere Wesen dargestellt. Die Besonderheit zeigt sich dabei im Detail. Die Kartons sind so vielfältig einsetzbar, was auch an der klugen Präparation liegt. Wenn man denkt, alle Möglichkeiten des Karton seien erschöpft, zaubert Ulrike Kley noch ein Deutungsangebot aus dem Hut oder besser: aus der Pappschachtel.
Das Ende der Inszenierung ist schließlich die Rückkehr in die Realität und gleichzeitig der Höhepunkt der Abstraktion: Denn eine Pappschachtel ist eben auch eine Pappschachtel, mal viel mehr, mal weniger.
Musik und Lichtstimmung runden die Performance soweit ab, dass selbst erwachsene Besucher voll auf ihre Kosten kommen. Man bleibt dort zurück zwischen kindlicher Faszination und gerührtem Staunen. Sogar eine Liebesgeschichte zwischen zwei Kartonwesen wird angeboten, die sich letztendlich auflöst in eine große Gemeinschaft aus der Ulrike Kley dann als Künstlerin wieder heraustritt aus der Welt, die auch sie gefangen zu nehmen scheint während der 45-minütigen Inszenierung, so konzentriert, wie sie spielt.
Bei ARENA... der jungen Künste ist sie noch am Donnerstag und am Freitag jeweils um 15 Uhr zu sehen.

Dorothee Metz

VON DEN DINGEN DER NATUR

„(...) Eine bezaubernde und irgendwie verdächtige Paradieslandschaft im Kleinstformat (...)“
Das andere Theater, Heft 45, 01

„(...) Selten war die Beziehung zwischen Darsteller und Publikum so persönlich.
(...)“ Schwäbische Zeitung 2.8.02

„(...) Nicht entgehen lassen! (...)“
Bulletin, Kratochwil Synergura 02

Der Kinderwagen ist anders. Nicht quietschbunt, nicht TÜV geprüft. Der Kinderwagen ist weiss und drinnen kräht keiner. Geschoben wird er von einem Engel. Engel Dorothee Metz. Sie macht das kürzeste Theater dieses Kulturufers. Das kleinste, das feinste, das poetischste auch. Dorothee Metz macht Kinderwagen-Theater. Bitte Platz nehmen die Flügelfrau setzt sich Kopfhörer auf – und ihrem Zuschauer auch. Denn zuschauen kann bei diesem Kinderwagen-Theater immer nur einer. Viereinhalb Minuten. Solang ist die Geschichte, die Dorothee Metz im Kinderwagen erzählt. Ein Frosch quakt und hüpft durch die Laubsäge-Kulissen. Vögel zwitschern, Hummeln summen. Die Geschichte spielt auf dem See. Ein Angler rudert durch die Szene, trinkt und rülpst. Die leere Dose bekommt ein Fisch auf den Kopf. Um den Kinderwagendrängeln sich die kleinen und grossen Zuschauer. Neugierig und ungeduldig, was geschieht da drinnen bloss? Der Glückliche an der Linse, der alleine Theatergucken darf grinst. Neun Ebenen stecken im Kinderwagenbauch mit sieben beweglichen Figuren. Barocktheater en miniature, Comic der lyrischen Art. Die Bühnentechnik ist so ausgefeilt, wie bei der Staatsoper, Drähte, Schnüre, Schieberei. Dorothee Metz sitzt an der Wagenseite, dreht und schiebt und zieht an den Gewichten. Der Angler hat die Nixe gestört. Jetzt taucht sie auf und singt und geigt einen betörenden Gesang. “Halb zog sie ihn, halb sank er hin...” Der Angler verschwindet in den Fluten. Vorhang. Applaus.“
Südkurier 3.8.02

SADAKO

„...was die Puppenspielerinnen mit zwei Figuren, einigen Papierparavents, einer großen Kiste Sand und originellen Spielideen zu erzählen haben, ist so lebens bejahend und bezaubernd, dass das Publikum von Anfang an gefesselt ist. Und da dies über eine intensive Stunde lang auch bleibt, überzeugt diese Inszenierung durch Spaß und Spannung und vor allem durch den Mut ganz unterschiedlichen Gefühlen Raum zu geben.“
Badische Zeitung, 26. Oktober 2007

... „...es offenbart sich eine Welt voller Rätsel und wundersamer Wesen, die durch ein einzigartiges Licht- und Schattenspiel Gestalt gewinnen. (...) Es scheint, als ob Vanessa Valk und Dorothee Metz der kleinen Sadako ihre Seele liehen. (...)Das Stück ist ein Sinnerlebnis... “
Fausto, UniTheatermagazin Freiburg, Oktober 2007

Esther Nicklas


Susanne Olbrich

DIE STILLE NACHT

"Was ist Weihnachten? Dieser Frage spürt das Theater mit Humor und viel Fantasie nach….Am Ende hätten die Zuschauer sicher gern in das 'in dulci jubilo' mit eingestimmt, weil sie das Spiel auch froh gemacht hat." (Lausitzer Rundschau)

"Berliner Mutterwitz und die ungewöhnlich originelle Verpackung machten den Eltern Spaß und ließen gleichzeitig auch die Kinder auf ihre Kosten kommen." > Jutta Degen-Peters< Hanauer Anzeiger, 23.12.2013

DIE MUSCHELLAUSCHERIN

„...Ein dichtes Repertoire pantomimischer Elemente, eingefügter Trickfilme und filmischer Anleihen machen aus dem schweren Thema ein poetisches und zugleich witziges Plädoyer dafür, über den eigenen Schatten zu springen und seine Träume zu leben. „ >Swenja Zaremba, Badische Neueste Nachrichten , 16.03.2009< Kindertheater des Monats 2010 in NRW

GLITTRA DER ENGEL

„die glückhafte Verbindung einer sehr guten Geschichte mit einer schönen Inszenierungsidee und deren gekonnter berührender Umsetzung mir originellen theatralischen Mitteln - "kleines " Theater mit großer Wirkung.“ Nominierung IKARUS 2005, Preis für herausragendes Theater für Kinder und Jugendliche in Berlin + ausgezeichnet als Kindertheater des Monats 2006 vom Kultursekretariat NRW

ODIN

„tragikomische Untergangsironie und ein göttlicher Heidenspaß“

„vergessen Sie Wagner, vergessen Sie Tolkien“

VOM FUCHS DER EIN FREUND SEIN WOLLTE

"Olbrich und Lingens spielen so, dass das Stück für Kinder ab drei Jahren, auch für die älteren Kinder und die Erwachsenen ein Erlebnis ist. Drei fantasievollen, beweglichen Tierpuppen geben sie Leben. Und mit wenig Requisiten, Lichteffekten und vor allem der berührenden Akkordeonmusik entwickelt das kleine Theaterstücke eine feine Atmosphäre. Es ist weder betulich, noch zimperlich."

Rike Schuberty

PAUL UND PAULA - EINE LEGENDE

Paul und Paula - ohne Paul
Regisseurin Tilla Krachtowil inszeniert brilliantes und eigenwilliges Solostück
(Von Anouk Meyer - NEUES DEUTSCHLAND)

Eine Liebesgeschichte als Ein-Personen-Stück, kann das funktionieren? Erst recht, wenn es nicht um irgendein uraltes Beziehungsdrama geht, sondern um »Die Legende von Paul und Paula« und damit um das berühmteste Liebespaar des deutschen Ostens? Es kann. Mit Gitarre, Fotos und ein paar Puppen sang beziehungsweise plapperte sich Rike Schubert in der Rolle der alleinerziehenden Verkäuferin Paula auf Anhieb in die Herzen der Zuschauer; einen Paul vermisste man bei der Premiere in der Schaubude nicht. Mit dem Soloabend »Paul und Paula - eine Legende« hat die Schauspielgruppe Theaterkosmos 53 ein kleines Wunder vollbracht. Keinen Moment lang sucht man den Vergleich mit dem Ost-Kultfilm von 1973, der trotz Riesenerfolgs nach wenigen Wochen verboten wurde. Trotz Puhdy-Hits und einer Darstellerin, die so selbstbewusst, frech und entschieden daherkommt wie Filmheldin Angelica Domröse, hat das Stück von Anfang an einen eigenen Charakter. Das liegt vor allem daran, dass Regisseurin Tilla Kratochwil nicht versucht hat, einen Film auf die Bühne zu heben, sondern Ulrich Plenzdorfs Geschichte einer unglücklichen Liebe sehr frei angegangen ist ohne die legendäre Handlung zu verfälschen (was ihr das Publikum vermutlich übel genommen hätte).
In der Bühnenfassung steht allein Paula im Mittelpunkt, und das ist gut so. Rike Schubert, der die Rolle der eigensinnigen, lebenslustigen Getränkeverkäuferin wie auf den Leib geschneidert ist, singt den großen Puhdys-Hit »Geh zu ihr«, legt die Gitarre zur Seite und beginnt zu erzählen: … Erfrischend witzig und frei von der Leber weg schildert Rike Schubert als Paula die unglückliche Romanze zwischen zwei sehr verschiedenen Menschen, die den gleichen Traum verfolgen. Zur Veranschaulichung der Handlung werden Fotos auf eine Kühlschranktür geklebt, Puppen und Stofftiere ersetzen weiteres Schauspieler-Personal, und zwischendurch begleitet die Darstellerin sich selbst an der E-Gitarre. Auch wenn treue Fans des Kultfilms das gewohnte Siebziger-Jahre-Flair vermissen mögen - der ungewöhnliche Mix aus Theater, Livemusik und Puppenspiel macht einfach Spaß. Auch ohne Paul!


Theaterkosmos 53 im Fringe-Festival der Ruhrfestspiele 2012 Recklinghausen
(Pitt Herrmann. Sonntagsnachrichten Recklinghausen)

…. „Hallo, ich bin Paula. Ich warte auf Paul“... Rike Schubert als Paula. Die seit zehn Jahren in Deutschland und der Schweiz freischaffend tätige Schauspielerin legt ein fulminantes Solo hin. Nicht im heute üblichen Sinne mit überbordender Slapstick in atemlosem Tempo. Rike Schubert erzählt die Legende von Paul und Paula nicht, sie verkörpert sie mit großer Einfühlung, wird mit ihr eins. Aus dem zum Requisitenkasten umgewidmeten Kühlschrank hervorgezaubert mutieren Fotos (Paul Belmondo ersetzt Winfried Glatzeder), Puppen, Bierkisten („Staropramen“ war damals freilich nur als Bückware erhältlich – wenn überhaupt) und ein Trabi-Modellauto zu weiteren Akteuren (Ausstattung: Janna Skroblin). Wenn sie ihren Kindern erklärt, was Alleinerziehenden so schwer fällt, hält Rike Schubert Zwiesprache mit zwei kleinen Puppen, und dann möchte man am liebsten sogleich alle drei in die Arme schließen. Wenn Paulas Herz höher schlägt, als sie Paul begegnet abends in der Disco, dann pocht es lauthals aus dem Off. Und wenn Rike Schubert die großen Filmhits der „Puhdys“ leider viel zu kurz auf der Gitarre anschlägt, wirken sie noch berührender (Bearbeitung: Markus Hübner) als im Kinosessel oder daheim auf der Potatoe-Couch. Das ist ganz großes Theater einer grazilen jungen Frau mit behutsam eingesetzter kesser Berliner Schnauze, die sich bei allem szenischen Minimalismus und bei aller das Melodramatische des Carow-Streifens möglichst ausblendender Lakonie in die Herzen auch des Recklinghäuser Ruhrfestspiel-Publikums spielt.


JUST KIDS - The Story of Patti & Robert

Badische Zeitung 2012 Mehr als eine szenische Lesung

Ein Schauspieler-Musiker-Duo hat im White Rabbit Patti Smiths "Just Kids" auf die Bühne gebracht. Diese Patti Smith hat 50er Jahre Anleihen, wie sie so nett und adrett, ihr Köfferchen auf dem Schoß umklammernd, ins Publikum linst. Überhaupt unternimmt Rike Schubert bei ihrer szenischen Lesung von Patti Smiths "Just Kids" kaum Anstrengungen, so auszusehen wie die Godmother of Punk. Ihr "gelb-rot kariertes Köfferchen", so steht es im Buch, ist für jedermann sichtbar schwarz und ihr Haar braun und kurz. Diese Verspieltheit und eine Prise Textuntreue machen den Auftritt der Schauspielerin Rike Schubert und des Popmusikers Noel Rademacher am Dienstagabend im White Rabbit in Freiburg zu einem Erfolg. Die beiden Berliner sind einfallsreich. Mit wenigenMitteln – einer Stellwand, einer Gitarre, einer Ukulele und drei Puppen – erzählen sie die Geschichte der Freundschaft zwischen Patti Smith und dem berühmten US-Fotografen Robert Mapplethorpe. Wie die beiden sich 1969 in New York kennengelernt haben. Wie sie ein Paar wurden, einander in ihrer Kunst bestärkten, sich trennten. Wie Robert sich outete und 1989 an Aids starb. Rike Schubert liest und erweckt Handpuppen zum Leben, Noel Rademacher begleitet sie auf seiner Gitarre. Songs von Tim Hardin, Arthur Russell, Nico und The Velvet Underground singen sie im Duo oder alleine. Die ruhige Gitarrenmusik, der einfache, aber schöne Gesang und freilich die Liedtexte passen wunderbar zu der unaufgeregten Produktion. Wo es geht, improvisiert Rike Schubert: Den Bundesstaat Wisconsin, aus dem Freunde von Robert Mapplethorpe stammen, vergleicht sie – schelmischer Blick ins Publikum – mit Rike Schubert erweckt einen Freund von Robert Mapplethorpe mit Hilfe einer Handpuppe zum Leben.
Autor: Charlotte Janz


MÄUSEKEN WACKELOHR

BERLINER MORGENPOST
Mäusejagd - Ein Spiel um Gut und Böse um Gut und Böse

Klappe halten oder petzen, wenn die Katze auf der Suche nach der Maus um Tipps bittet? Das Publikum schweigt zunächst hartnäckig. Doch eifrigeZuschauer posaunen das Versteck heraus. Dabei hat der Stubentiger bereits die gesamte Mäusefamilie verspeist. Mitleid findet die Maus bei der Ameise, die ihr ein Fernrohr schenkt. Das gibt den Blick aufs Nachbarhaus frei, in dem ein einsamer Mäuserich wohnt. Aber derWeg zu ihm ist weit! Ein Stuhl - mehr Requisite braucht die Inszenierung"Mäuseken Wackelohr" nicht. Die verschiedenen Ebenen sind der Raum für die Soloinszenierung von Rike Schubert. Seit einem Jahr frisch gebackene Diplom-Puppenspielerin präsentiert sie mit der Inszenierung ihr erstes Kinderstück. Als Mix von Puppenspiel und Schauspielerei erzählt sie die Geschichte von Hans Fallada, spielt dabei die Partie der verfressenen Katze, für deren Rolle sie sich Ohrenkappe und Pelzkragen überstreift. Raffiniert ist das Katzenvieh, dessen Jagdgelüste nachvollziehbar werden. Nicht leicht, dabei gut undböse klar zu trennen. Doch das arme Mäuseken findet am Ende sein Glück. Verrat hat keine Chance. Pst!
Köm


Volksstimme Stendal 2009
Wie Mäuseken Wackelohr zu ihrem Liebsten kam
(Von Ulrich Hammer, Volkstimme Stendal)

Rike Schubert hat ihre Puppenspielerkunst meisterlich in sich aufgenommen und konnte am Sonnabendnachmittag im Rangfoyer diese Kunst auf vielerlei Art zur Geltung bringen. Zunächst kam sie Harmonika spielend durch den Raum, setzte sich an die Rampe und animierte ihre jungen Zuschauer zu immer neuen Farbentdeckungen beim Lied " Grün, ja grün sind alle meine Kleider !" Bis sie bei Grau erschrocken flüchtete. Sie meinte, da hinten eine Maus gesehen zu haben. Die tauchte alsbald als kleine weiße Handpuppe vor ihrem Mauseloch im Stuhl auf der Bühne auf. … Poetische Augenblicke entstehen vor den Kindern und Erwachsenen, als die beiden Mäuse für sich den Bund der Ehe nach ganz menschlicher Art eingehen. Die Premiere des ersten Puppenspiels im hiesigen Theater aus dem eigenen Ensemble heraus war ein Erfolg versprechender Beginn. Alle Anwesenden spendeten der Puppenspielerin-Darstellerin herzlichen Applaus, und wie zur Bestätigung für die amüsante Stunde, die alle hier erlebten, kamen vollmundig die Zugabe-Rufe der Kinder. Hätte es eines besseren Beweises für künstlerisch ausgereifte Leistung bedurft ?